Tag 21
Das einzige, was während der Bahnfahrt wichtig ist: dein Handy-Display! Die Menschen um dich herum nimmst du gar nicht wahr? Obwohl es in unserer unmittelbaren Umgebung so viel zu sehen und zu erleben gibt, konzentrieren wir uns zunehmend auf unser Smartphone und werden dort mit Eindrücken und Informationen überflutet. Es ist ein digitales Abbild der Realität.
Mit Virtual Reality ist der erste Schritt in Richtung digitale Sinneswahrnehmung schon geschaffen. Die Technologie ist schon so weit, dass sie bald auch unseren Geruchs- und Geschmackssinn digital einsetzen lassen will. Je mehr wir unseren Sinnen in der digitalen Welt zu tun geben, desto weniger setzen wir sie in der realen Welt ein.
Die heutige Aufgabe dient dazu, dir deine Umgebung bewusster zu machen. Nimm dazu auch noch einmal die Karte von Tag vier in die Hand und lies den dazugehörigen Artikel zum analogen Notizbuch. Heute zeigen wir dir, wie du mit Hilfe deiner Sinne und schriftlicher Notizen deine Umwelt bewusster wahrnehmen kannst.
Durch Notizen deine Umgebung wahrnehmen
Anstatt zu deinem Smartphone zu greifen, schnapp dir dein Notizbuch und schreibe auf, was dir gerade auffällt. Hast du an der Hauswand, an der du ständig vorbeiläufst, ein Graffiti entdeckt, welches dir noch nie aufgefallen ist? Oder haben die Nachbarn eine neue Bank im Vorgarten?
Halte diese Momente in deinem Notizbuch fest. Führe ein Tagebuch über deine Umgebung. Wenn sich etwas ändert, beispielsweise eine neue Reklame, die aufgehängt wurde, notiere es detailliert. So machst du dir nach und nach klar, dass sich viele kleine Dinge in deiner Umgebung ändern, ohne, dass du sie vorher wahrgenommen hast.
Benutze deine Sinne
• Fühlen: Fasse deine Umgebung an. Was spürst du? Eine raue Wand, eine Baumrinde, eine Bank? Schreibe dir auf, wie sich deine Umgebung anfühlt und was du beim Ertasten empfindest. Halte deine Augen geschlossen, während du diese Übung machst.
• Riechen: Was riechst du? Stellst du, was den Geruch angeht, Veränderungen fest? Wenn du diesen Geruch mit etwas verbindest, schreibe die Verbindung dazu ebenfalls in dein Notizbuch.
• Sehen: Blicke dich in deiner Umgebung um. Das bedeutet nicht, dass du nur auf Augenhöhe schauen sollst. Betrachte ebenfalls den Boden und auch alles, was über dir ist. Dort erscheinen meist Dinge, auf die du vorher noch nicht geachtet hast.
• Hören: Straßenlärm oder ruhige Idylle? Wie fühlst du dich, bei dem was du hörst? Notiere dir alle Geräusche und deine dazugehörigen Empfindungen.
• Schmecken: Konzentriere dich auf deine Mahlzeiten und schmecke die einzelnen Komponenten ganz bewusst. Was geht dir durch den Kopf? Notiere deine Eindrücke.
Wenn du dir über einen längeren Zeitraum Notizen zu deiner Umgebung machst, werden dir viele Veränderungen auffallen. Diese Veränderungen motivieren dich dazu, dich mit deinem Umfeld aktiv auseinanderzusetzen. Außerdem ist es später auch interessant nachzuschauen, welche Eindrücke du an bestimmten Tagen gesammelt hast.